Externer Veranstalter
Emslandmuseum Lingen Dr. Andreas Eiynck
Burgstraße 28 b
Lingen (Ems)
Tel. 0591 47601
Veranstaltungsort
Emslandmuseum Lingen Burgstraße 28 b
49808 Lingen (Ems)
Tel. 0591 47601

Lingen im Zweiten Weltkrieg

 

Neue Vortragsreihe "75 Jahre Kriegsende"

 
Zu einer Präsentation über „Lingen im Zweiten Weltkrieg“ im Rahmen der Reihe „Mittwochs im Museum“ laden der Heimatverein und das Emslandmuseum am Mittwoch und am Freitag (5. und 7.02, jeweils 11.00, 16.00 und 19.30 Uhr) ein. Das Thema bildet den Auftakt zu einer Vortragsreihe zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren. Wegen des Umbaus des Emslandmuseums findet die Veranstaltung im Februar zum letzten Mal im Museum an der Burgstraße statt und läuft dann ab März im Heimathaus Laxten.
Lingen war seit dem Bau der Kasernen 1934/35 Jahren ein wichtiger Garnisonsstandort und das Eisenbahnausbesserungswerk zählte zu den kriegswichtigen Betrieben. Daher war die Stadt ab 1939 vom Zweiten Weltkrieg besonders betroffen. Lingener Soldaten waren am Überfall auf Polen, an der Besetzung Dänemarks und Norwegens sowie am „Krieg im Westen“ gegen die Niederlande, Belgien und Frankreich im Frühjahr 1940 beteiligt. Sie kämpften auf dem Balkan, in Nordafrika und Italien, in Russland und im Baltikum. Zahlreiche Fotos und Feldpostbriefe berichten von ihren Erlebnissen bei den Kampfhandlungen und der Besatzungszeit in diesen Ländern. Manche dienten bei der Luftwaffe in der legendären „Luftschlacht um England“, andere waren bei der Marine, insbesondere bei der U-Bootflotte eingesetzt. Alle diese Kriegseinsätze spiegeln sich in den Fotoalben und Nachlässen der Soldaten und ihrer Familien wieder.
 
In der Heimat machte sich der Krieg durch die Kriegswirtschaft in Betrieben und Haushalten rasch bemerkbar. Mehrere hundert Eisenbahner aus Lingen wurden 1942 nach Saporoschje in die Ukraine verlegt, um dort hinter der Frontlinie den Eisenbahnverkehr auf den immer längeren Nachschubwegen aufrecht zu erhalten. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter übernahmen in Lingen die Arbeitsstellen deutscher Soldaten und Kriegstoter. Im Laufe des Kriegs gerieten auch immer mehr Lingener Soldaten in Kriegsgefangenschaft und meldeten sich aus Lagern in fernen Ländern. Sie hatten immerhin überlebt, doch viele mussten auch nach dem Ende des Krieges noch jahrelang in Gefangenschaft bleiben.
Nach kleineren Luftangriffen während der ersten Kriegsjahre wurde Lingen 1944 Ziel von zwei großen Luftangriffen. Das Eisenbahnwerk und die benachbarten Wohngebiete erhielten schwere Treffer und es gab zahlreiche Tote. In Salzbergen zerstörten mehrere Bombenangriffe die Raffinerie und das Dorf vollständig. Auch hier forderten die Angriffe viele Tote. Die Luftwaffe hatte in Lünne und Drope Flugplätze eingerichtet, doch gegen die Übermacht der Alliierten konnten die deutschen Flugzeuge nur noch wenig ausrichten. An den Waffen in den Flugabwehrstellungen waren zahlreiche Lingener Oberschüler eingesetzt.
 
Seit der Landung in der Normandie im Sommer 1944 rückte die Front von Westen her unaufhaltsam vor. Im Herbst gleichen Jahres begann der Bau der „Emsstellung“, ein weitläufiges System von Panzerabwehrgräben, das die Alliierten westlich der Ems aufhalten sollte. Tausende Deutsche, aber auch viele holländische Zwangsarbeiter mussten in monatelanger Handarbeit die Gräben schaufeln, die sich letztlich als völlig unwirksam erwiesen.
Anfang April 1945 begann der Endkampf um Lingen, der von der deutschen Wehrmacht erbittert geführt wurde. Die tagelangen Straßenkämpfe in der Innenstadt und schwerer Artilleriebeschuss von beiden Seiten richteten große Schäden an und es gab viele Tote. Am 8. April war Lingen fest in der Hand der Alliierten Truppen und die Schrecken des Krieges hatten in Lingen ein Ende. In anderen Teilen Europas wurde bis zum 8. Mai weitergekämpft. Viele Kriegsgefangene kehrten erst Jahre später zurück. Geschätzt etwa 60 Millionen Opfer hat der Zweite Weltkrieg in ganz Europa gefordert. Millionen Deutsche verloren ihre Heimat im Osten. Millionen Soldaten und Zivilisten wurden im Zweiten Weltkrieg getötet, darunter auch mehrere Hundert Lingenerinnen und Lingener.
Die Veranstaltung beginnt am 5. und 7. Februar jeweils um 11, 16 und 19.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 Euro.
 
Datum: 05.02.2020 und 07.02.2020
Uhrzeit: 11.00 Uhr,  16.00 Uhr  und 19.30 Uhr
Eintrittspreis: 5,00 € / Heimatvereinsmitglieder 3,00 €


Fotos v.o.n.u.: Headerfoto Stadt Lingen (Ems), Bildarchiv Emslandmuseum Lingen, Bildarchiv Emslandmuseum Lingen, Bildarchiv Emslandmuseum Lingen