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Externer Veranstalter
Emslandmuseum Lingen Dr. Andreas Eiynck
Burgstraße 28 b
Lingen (Ems)
Tel. 0591 47601
Veranstaltungsort
Emslandmuseum Lingen Burgstraße 28 b
49808 Lingen (Ems)
Tel. 0591 47601

Das Bild Martin Luthers im Wandel der Zeit

 

Ernst Wissmann berichtet im Emslandmuseum über Luther-Darstellungen

 
Das Bild Martin Luthers im Wandel der Zeit steht im Mittelpunkt eines Vortrags von Pastor i.R. Ernst Wissmann am 27.4. (Do., 19.30 Uhr) im Lingener Emslandmuseum. Der Referent schildert, warum die Künstler Luther so unterschiedlich dargestellt haben und wie sich das Bild des Reformators im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. Dabei ging es selten um eine realistische Darstellung Luthers, sondern um die Inszenierung kirchlicher Propaganda – von evangelischer wie von katholischer Seite.

Schon zu Lebzeiten Luthers fanden seine Porträts weiteste Verbreitung und wurden rasch auch zum Bestandteil der Glaubenspropaganda in den konfessionellen Auseinandersetzungen der Reformationszeit. Die einzigen verlässlichen Darstellungen Luthers stammen vom Wittenberger Maler Lukas Cranach, der Luther immer wieder proträtierte und auch seine Frau Katharina von Bora im Bild festhielt. Cranachs Gemälde dienten ihrerseits als Vorlagen für Drucke und Flugblätter mit Luther-Darstellungen. Dabei haben die Künstler ihn, je nach Standpunkt ihrer Auftraggeber, manchmal wie einen protestantischen Heiligen in Szene gesetzt, Seine Gegner stellten ihn hingegen als Ketzer dargestellt. Das Lutherbild wurde hier gleichsam zur Ikone des Protestantismus in der Auseinander mit anderen Kirchen und gesellschaftlichen Gruppen.
Zur Zeit der Reformation entstand nicht nur der Buchdruck als neues Medium zur Verbreitung von Texten und Ideen, sondern auch der Bilderdruck machte damals enorme technische Fortschritte. Rasch erkannten die Reformatoren wie auch ihre Gegner die Bedeutung des Bildes für die Glaubenspropaganda und es kam zu einer regelrechten Bilderschlacht mit Luther im Mittelpunkt. Ein Extrem dieser propagandistischen Inszenierung des Reformators bildeten auch früher schon Karikaturen und Spottbilder, die Luther entweder als triumphalen Sieger des Konfessionsstreites überhöhten oder ihn als Ketzer und Antichristen verunglimpften. Die von der religiösen Propaganda geschickt inszenierte Darstellungsweise zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte. Mal ist Luther der Verteidiger des wahren Glaubens, mal der Hausvater der christlichen Familie. Im Dritten Reich wurde er zum „Deutschen Kämpfer“ stilisiert und heute wird er bisweilen wie ein Popstar dargestellt.
Vergleichsweise versöhnlich wirkt da das Logo zum aktuellen Reformationsjubiläum 2017. Es zeigt ein stark stilisiertes Lutherporträt in den Farben schwarz-rot-gold und präsentiert damit Luther als eine deutsche Geistesgröße – ein Bild, mit dem sich wohl die meisten Zeitgenossen identifizieren können.

Der Vortrag am 27.4. (Do., Beginn 19.30 Uhr) findet statt im Emslandmuseum an der Burgstraße. Der Eintrittspreis beträgt 5 Euro, Voranmeldung ist nicht erforderlich.
 
Datum: 27.04.2017
Uhrzeit: 19.30.mm Uhr - 21.00 Uhr
Eintrittspreis: 5,00 €


Fotos v.o.n.u.: Headerfoto Stadt Lingen (Ems), o.A.